Wer über die Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe berichtet, bewegt sich auf vermintem Gelände. Leicht wird er bezichtigt den italienischen Faschismus zu verherrlichen, zumindes zu verniedlichen. Gerne wird dann zum Vergleich der Bau der Autobahnen in Deutschland angeführt. Beide Maßnahmen waren tatsächlich ein riesiges Beschäftigungsprogramm zur Senkung der Arbeitslosigkeit. Und das war es auch schon an Gemeinsamkeit, meiner Meinung nach. Der Flächengewinn beträgt - über den Daumen gepeilt - etwa 800 Quadratkilometer. Es gibt Schätzungen, dass etwa 200.000 Menschen die Auswanderung erspart blieb. Etwa 30.000 Bauern aus Venetien, dem Friaul und der Emilia Romagna werden
umgesiedelt, an der Urbarmachung beteiligt und mit Land und Häusern
versorgt.
Ein solches Projekt grenzt an Größenwahn und hat, durchaus bis heute die Wirkung, der Faschismus, resp. der Duce, hat die verkrusteten Strukturen zerschlagen und Zukunft geschaffen. Aus deutscher Sicht sollte versucht werden differenzierter über den italienischen Faschismus zu urteilen. Das gilt meiner Meinung nach auch für die Futuristen, die als Faschisten verleumdet werden. Und auch das ins deutsche Stammbuch, die Italiener selbst, die staatlichen Institutionen haben den Duce abgesetzt. Eine Empfehlung muss ich noch loswerden. Wer sich für das Thema interessiert, lese bitte das Buch "Canale Mussolini" von Antonio Penacchi, 2010 (?) bei Hanser erschienen, als Taschenbuch bei Piper.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen