Was für ein schöner Morgen.
Eben aufgenommen ein Blick von meinem Fenster :Warum ich ausgerechnet jetzt an Äinschie, meine Kanzlerin denken muss, ich weiß es nicht. Vielleicht hat es mit unserer gemeinsamen Herkunft zu tun. Es stimmt mich milde, wie die Frühlingssonne. Sie ist die jüngere. Woher soll sie also Kenntnis haben von Dingen, die vor ihre Zeit, vor ihrer Geburt lagen. Etwa den Ausgang des zweiten Weltkrieges. Auf der Wehrkundetagung in München hat sie einen Vergleich gewagt, der so etwas von schräg ist, dass ich Mitleid mit ihr habe. Sie führt den Mauerbau und das Ausbleiben einer militärischen Reaktion der Westalliierten als Vorbild für die Nichtlieferung von Waffen an die Ukraine an.
O-Ton Angela Merkel: Ich bin in der DDR aufgewachsen. Ich habe erlebt als siebenjähriges Kind, wie die Mauer gebaut wurde. Es hat niemand, obwohl es eine grobe Verletzung des internationalen Rechts war, geglaubt, dass man militärisch an dieser Stelle eingreifen sollte, um die DDR-Bürger und den gesamten Ostblock davor zu bewahren, viele Jahre lang in Diktatur und Unfreiheit zu leben."
Das tut weh Äinschie. Warum haben die Westalliierten am 17. Juni 1953 peinlichst darauf geachtet, dass kein Geschützrohr ihrer Panzer an der Sektorengrenze auch nur einen Millimeter über diese ragte? Äinschie, dass hat mit dem verlorenen Krieg, mit dem Sieg über Hitlerdeutschland zu tun. Auf der Krim haben Sie zusammengesessen, vorher schon in Teheran, später dann noch am Wannsee. Der Sowjetunion wurde ein Glacis zugestanden. Westgrenze war die Demarkationslinie quer durch Deutschland.
Was wir heute erleben, nach dem "Zusammenbruch" des sog. Ostblock, ist die Revision der Ergebnisse des Krieges. Ich gehe davon aus, dass unser Hegemon in Washington Äinschie das hat wissen lassen. Insofern waren Wortgeblubber in München einfach nur töricht. Vielleicht bereitete sie seinerzeit eine wichtige Agitation vor und hat den Geschichtsunterricht versäumt.
Sonst hätte sie ja auch was zu Jazenjuks Äußerungen in Berlin sagen müssen. "Die Aggression Russlands hat sich mit dem Überfall auf die Ukraine und das Deutsche Reich gezeigt." Ich werte mal das Schweigen meiner "kleinen Schwester" Äinschie als Zustimmung zu diesen Aussagen dieses befreundeten Staatsmannes.
Wie komme ich bei einem solch schönen Tag auf solche Gedanken? Ich entschuldige mich beim Leser und wünsche allen da draußen einen schönen Tag mit Frühlingsgefühlen und einem langen Spaziergang an der frischen Luft.